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Glück ist kein Ziel. Glück ist eine Art zu leben.

Marie hat letztens von der Schule eine besondere Hausaufgabe mitgebracht: eine Woche lang ein Gefühletagebuch gestalten. Die Kinder sollten eintragen, wann sie welches Gefühl gespürt haben. Es war wirklich eine tolle Art der Visualisierung, die eigene Stimmung zu reflektieren und warum man welche Gefühl verspürt hat. Sei es Freude über eine gewonnene Mensch-ärger-Dich-nicht-Partie oder Traurigkeit weil man das Lieblingskuscheltier nicht gefunden hat. Am Ende überwogen die Momente der Freude, und die Ärgernisse waren – aus Erwachsenensicht – eher vernachlässigbar. Wie würde mein Gefühle-Tagebuch aussehen? Sicher auch mal eine spannende Aufgabe für Erwachsene!

Glück, da sind sich die Experten einig, besteht aus vielen kleinen Momenten. Kinder sind ja sehr gute Glücksgenießer. Weil sie den Augenblick auskosten, völlig im Hier und Jetzt leben. Manchmal wünschte ich mir, wieder etwas mehr Kind zu sein. Sich einfach mal über eine Krone über der neu gelernen Zahl zu freuen, weil die so schön gelungen ist. Oder freudestrahlend durch’s Wohnzimmer zu hüpfen, weil man beim Teilen der Ritter-Sport-Schokolade gelernt hat, dass 4×4 16 ergibt. Kinder lachen ja auch viel mehr als Erwachsene – durchschnittlih 400 Mal am Tag. Erwachsene nur 15 Mal.

Nun gibt die aktuelle Weltlage ja schon länger keinen Anlass mehr zur Freude. Aber man kann ja auch nicht immer Trübsaal blasen. Inzwischen habe ich mir abends eine Nachrichtensperre verordnet: Fernseher aus, Handy aus, Roman an. Das verdaut sich besser als Klimawandel und Krieg. Den Kindern leben wir die Gute-Nacht-Geschichte ja auch vor. Abschalten, auf andere Gedanken kommen, in eine andere Welt eintauchen. Auch das kann Glück bedeuten.

Überhaupt kann man, auch wenn man Erwachsener ist, viel öfter mal das Kind rauslassen. Heimlich aus der Dose mit den selbstgebackenen Plätzchen naschen. Sich über die abendliche Rotfärbung des Himmels freuen, weil die Engel schon fleißig am Plätzchenbacken sind. Oder sich einfach mal in den Kalender selbt eine Krone malen, weil man heute ganz fleißig gearbeitet hat – oder einfach nur so freuen.

Ein gewisses Talent zum Glück zeigt sich übrigens schon in den ersten Lebensmonaten, haben Wissenschaftler herausgefunden. Das eine Kind weint herzzerreißend, sobald es Mama aus dem Blick verliert, ein anderes brabbelt weiter vergnügt vor sich hin. Ein Drittel der Kinder kommt als Frohnatur auf die Welt, ein Drittel lässt rasch den Kopf hängen und hadert oft und lange mit sich und der Welt, und ein Drittel ist weder besonders optimistisch noch pessimistisch.

Ich habe dafür keine wissenschaftliche Grundlage, bin aber überzeugt davon, dass sich eine positive Grundhaltung, das, was man als Kind vermittelt bekommen hat, ins Erwachsenenleben mitzieht. Glückliche Erwachsene haben von klein auf einen guten Umgang mit Gefühlen gelernt.

In einer starken Familie ist niemand auf sich allein gestellt, jeder hat seine Stärken und Schwächen, Talente, Vorlieben und Neigungen. Für uns als Familie ist es ganz wichtig, dass sich unsere Kindern unabhängig von ihren Leistungen geliebt fühlt. Unabhängig von irgendwelchen äußerlichen Handicaps, geht es um die Vermittlung von Liebe, Sicherheit und Selbstvertrauen. Klar gibt es auch mal Streit, Wut, Angst und Trauer. Gefühle in aller ihrer Bandbreite zeigen zu dürfen und nicht unterdrücken zu müssen – dafür muss auch der Raum da sein. Auf was es mir ankommt, ist eine positive Grundhaltung zu vermitteln. Nennen wir es Inneres Glück.

Man muss nicht grenzenloser Optimist werden, aber trotzdem lebt es sich doch ein Stück einfacher, wenn man sich nicht immer auf die negativen Dinge versteift, sondern die positiven Aspekte hervorhebt. So haben Forscher herausgefundennder, dass Kinder von übervorsichtigen und pessimistischen Eltern zu düsteren Gedanken, neigen.

Nö, dann lieber in Regenpfützen springen und im Zweifel einen Schnupfen riskieren als drinnen Trübsal blasen. Man kann sich ja auf die Wollmütze noch ein Krönchen aufsetzen.

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